Potsdam und seine Geschichte
Potsdam – Hauptstadt des Landes Brandenburg und historisch bedeutsame Stadt in Deutschland und Europa - verfügt über keine geschriebene, vollständige und in sich geschlossene Stadtchronik.
Es gibt zahlreiche - speziell im letzten Jahrhundert und zur Tausendjahrfeier im Jahr 1993 erschienene - Publikationen mit Daten zur Geschichte Potsdams. Der Öffentlichkeit geben sie Auskunft über Ereignisse aus der Historie der Stadt. Wissenschaftlichen Ansprüchen genügen diese Veröffentlichungen aber nur bedingt. Ein Problem: Die Autoren geben oft nicht an, aus welchen Quellen sie ihr Wissen schöpften und ob die Daten auf ihre Richtigkeit geprüft wurden. Besonders nach 1990 nahm die Zahl derjenigen Personen sprunghaft zu, die sich als Stadthistoriker bezeichneten oder - zumeist aus vorauseilendem Gehorsam durch die Medien - als solche bezeichnet wurden. Aber in vielen Fällen dazu beitrugen, nicht mehr Klarheit in die Aufarbeitung der Geschichte Potsdams hineinzubringen, sondern diese noch mehr zu vernebeln.
Es ist jederzeit möglich, dass Publikationen auf den Markt kommen, die Fehler enthalten. Die Ursache dafür liegt vor allem in dem geringen Stand der Aufbereitung der zur Geschichte der Stadt gehörenden Informationen. Es fehlt eine wirklich solide und von allen an der Historie Potsdams interessierten Personen nutzbare Datenbank. Die inhaltliche Grundlage dafür wurde den für die Geschichte und deren Verbreitung verantwortlichen Personen bereits im Jahr 2003 angeboten. Lediglich die Landesbibliothek Brandenburg nutzte die Datenbank der Jahre 993 bis 2003 und stellte sie über ihren Server den Besuchern der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam zur Verfügung.
Ansonsten gab es kein Interesse. Es hatte und hat den Anschein, als ob der Ausspruch "Wissen ist Macht!" in Potsdam als Machtanspruch der in der Hauptstadt Brandenburgs Herrschenden zementiert ist. Dabei lässt die von der SPD seit 1990 dominierte Stadtverwaltung und Landesregierung einen wichtigen Anspruch der SPD außer Acht. Im "Sozialistenmarsch" von 1891 heißt es:
„Des Geistes Licht, des Wissens Macht,
Dem ganzen Volke sei’s gegeben!“
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