Zentrum für die Betreuung der Ehrenamtlichen Geschichtsarbeit im Land Brandenburg und für die Aufarbeitung der Geschichte Potsdams.
Mit dem Ende des Hauses für Brandenburgisch-Preußische Geschichte als Partner der Ehrenamtlichen Geschichtsarbeit im Land Brandenburg, als Ort der Präsentation der von ihr erbrachten Leistungen und der jährlichen Weiterbildung ihrer Akteure, ist die Geschichtsmanufaktur Potsdam mit dem Koordinator Ehrenamtliche Geschichtsarbeit Land Brandenburg nunmehr (leider) alleiniger Interessenvertreter aller (!) ehrenamtlich Geschichtsarbeit betreibenden Personen und Vereine auf Landesebene.
Dorothee Geßner (1939 - 2024)
Eine weitere Frau, die das Gesicht der Landesbibliothek Brandenburg geprägt und sich bleibende Verdienste um die Bewahrung des Schriftguts zur Geschichte Brandenburgs erworben hatte, ist am 6. Januar 2024 von uns gegangen. Sie konnte auf ein erfülltes Leben zurückblicken und bieb bis zu ihrem Lebensende rastlos unterwegs. Wer Dorothee Geßner gekannt hat, wird sie vermissen. Wer Kenntnis von ihrer Arbeit und von den damit geschaffenen Ergebnissen hat, weiß, das wird sich leider nicht wiederholen. Das spürte Frau Geßner in ihrem Rentnerdasein immer wieder.
Marlies Sell (1959 - 2023)
Nachruf
Die Leiterin des Bereichs "Brandenburgica" in der Landesbibliothek Potsdam weilt seit einigen Tagen nicht mehr unter uns. Sie wurde nur 64 Jahre alt. Ihr Tod kam für alle, die Marlies Sell nahestanden, völlig überraschend. Und noch ist es uns und ihnen nicht gelungen, die furchtbare Wahrheit zu verarbeiten - wir werden Marlies im Leben nie wiedersehen.
Geschichtsmanufaktur Potsdam und die historischen Grenzen
Die Geschichtsmanufaktur Potsdam (GMP) äußert sich nicht nur zu aktuellen Fragen des Umgangs mit der Geschichte Brandenburgs durch die Landesregierung, sondern ist auch in der historischen Forschung aktiv. Eine Übersicht der von ihr behandelten Themen ist auf dieser Seite unter dem Begriff "Links" zu finden.
Aktuell befasst sich die GMP mit den historischen Grenzen im Süden des Landes Brandenburg, insbesondere an der Schnittstelle zwischen dem heute zu Brandenburg gehörenden Großkoschen und dem nach 1990 in Sachsen eingegliederten Dorf Lauta. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung und mittelalterlichen Entwicklung gehörten beide Orte zur Herrschaft Senftenberg. Doch Lauta befand sich an einer Stelle, wo Brandenburg auf das Königreich Böhmen traf. Umgeben von zur Herrschaft Hoyerswerda gehörenden Dörfern und Mühlen, mussten die Bewohner Lautas über Jahrhunderte ihr Leben und ihre wirtschaftliche Tätigkeit gestalten. 2024 seit 650 Jahren.
Die "geheime" MWFK/BrHiKo-AG zur Landesgeschichte
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus von der Brandenburgischen Historischen Kommission (BrHiKo) benannten Vertretern und aus Vertretern des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) sollte für das Jahr 2022 Vorschläge zur Verbesserung der landesgeschichtlichen Arbeit in Brandenburg ausarbeiten. So die Information der BrHiKo in ihrem Tätigkeitbericht für das Jahr 2022. Doch wer der Kommission angehörte, worüber sie beriet und welche Ergebnisse sie erzielte, wurde vor der interessierten Öffentlichkeit verborgen. Weder MWFK noch BrHiko waren daran interessiert, etwas nach außen dringen zu lassen. Warum eigentlich?
179.000 EURO für Ehrenamtliche Geschichtsarbeit - und die Wahrheit
Das Kulturministerium des Landes Brandenburg (MWFK) unterstützt die ehrenamtliche Geschichtsarbeit im Land Brandenburg in den kommenden zwei Jahren mit insgesamt 179.000 Euro. Mit den Mitteln wurde eine Beratungsstelle für ehrenamtliche Geschichtsarbeit bei der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V. eingerichtet, die mittlerweile ihre Arbeit aufgenommen hat. So steht es in der Pressemitteilung des MWFK vom 1. August 2023. Was vom Vorsitzenden der Brandenburgischen Historischen Kommission (BrHiKo), Prof. Dr. Klaus Neitmann, fast mit Begeisterung aufgenommen wird.
Das Geld kommt den zahlreichen Ehrenamtlern im Land Brandenburg aber nicht zugute. Doch das sagt Kulturministerin Manja Schüle (SPD) - wie gehabt - nicht.
Land Brandenburg - Es brennt, lichterloh!
Seit mehreren Jahren wird auf dieser Seite auf die Gefahren für den Bestand der Demokratie in Brandenburg hingewiesen. Im Gegensatz zu den meisten Medien wurde hier nicht die Alternative für Deutschland (AfD) als Hauptgefahr ausgemacht, sondern die von den in Brandenburg regierenden Parteien gezeigte Haltung und betriebene Politik.
Sie sind gegen die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung des Landes gerichtet!!
Was bereits im Regierungsprogramm niedergeschrieben worden ist, hier kritisiert wurde, aber leider keine weitere Beachtung fand. Nun ist es fast zu spät! Glaubt man dem von den Medien verbreitetem Schreckensszenario.
SPD schleift Bollwerk gegen Extremismus
Mit der Bekämpfung des Netzwerks Ehrenamtliche Geschichtsarbeit Land Brandenburg hat das von der SPD-Politikerin Dr. Manja Schüle geführte Kulturministerium vor drei Jahren begonnen, ein wichtiges Bollwerk gegen jegliche Form von Extremismus zu schleifen. Das Netzwerk war basisdemokratisch aufgebaut, aber nicht – was ihm zum Verhängnis wurde – von der SPD initiiert und nicht von ihr kontrollierbar. Wie übrigens auch von keiner anderen Partei!
Vor allem mit Basisdemokratie hat die sozialdemokratische Politikerriege seit November 1918 nichts im Sinn, und an dieser Position hält sie unbeirrt fest. Dass sie damit auch zur Beseitigung der Weimarer Republik und der Demokratie einen Beitrag geleistet hat, ist eine Leerstelle in der sozialdemokratischen Geschichtsschreibung. Dabei wäre diese Erkenntnis gerade jetzt wichtig.
Parteien und Medien treiben Diskussion in falsche Richtung
In die Diskussion um die Absichten von HBPG-Direktorin Katja Melzer hat sich nach der FDP nun auch die CDU eingemischt. Am 8. Februar folgte ihnen Linke-Geschäftsführer Sascha Krämer. Personen, die bislang nicht durch konkrete und Entwicklung in Potsdam wirklich voran bringende Politikangebote auffielen, hoffen auf mehr Aufmerksamkeit, wenn sie sich als Kämpfer für Preußen profilieren bzw., wie bei Sascha Krämer, erst mal abwarten, wohin der Wind weht, um sich dann eine Zwischenposition auszusuchen. Das ist nicht neu. Was FDP und CDU betrifft, so werden ihre Äußerungen vor allem bei der AfD auf große Freude stoßen. Geht es doch in die Richtung des von Hans-Christoph Berndt gegründeten und geleiteten Vereins „Zukunft Heimat“. Rückwärts! Dabei geht es in der aktuellen Diskussion nicht um „Pro“ oder „Kontra“ Preußen, sondern um Landesgeschichte in Potsdam und Brandenburg „Ja“ oder „Nein“. Preußen ist dabei nur ein Teil der über 850-jährigen Geschichte Brandenburgs und die Geschichte dieses territorialen Flickenteppichs noch nicht einmal der wesentlichste.
Kulturministerin sagt nicht die Wahrheit
In der 69. Sitzung des Landtages Brandenburg am 22. Juni 2022 brachte der Abgeordnete Lars Hünich (AfD) unter der Überschrift Stand der Umsetzung des Landtagsbeschlusses „Ehrenamtliche Geschichtsarbeit im Land Brandenburg stärken und unterstützen“ eine mündliche Anfrage an die Landesregierung ein. Am selben Tag erhielt er eine von der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Manja Schüle, unterschriebene Antwort. Sie enthält Sätze ohne Aussagewert und Selbstbeweihräucherungen hauptsächlich Angaben, die nicht im Zusammenhang mit den Fragen stehen und falsch dargestellt wurden.
Größtes privates Pressearchiv zu Potsdam
Das größte historische Archiv mit Artikeln aus deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften zu den Themengruppen „Potsdam“ und „Land Brandenburg“ befindet sich im Besitz der GeschichtsManufaktur Potsdam. Es wurde von ihr in Form einer privaten Initiative und auf eigene Kosten erstellt und könnte die Grundlage für eine professionelle Erweiterung bilden. Die bislang erfassten Beiträge wurden in elektronischer Form als PDF-Dokumente gespeichert und können zum großen Teil per Stichwortsuche in einer Datenbank gefunden werden.
Investigatio Samuelis Gerlacus
"Investigatio Samuelis Gerlacus" ist ein Forschungsprojekt zum Leben und Wirken von Samuel Gerlach (1711 bis 1786). Es stellt sich die Aufgabe, Samuel Gerlach wieder in das Bewusstsein der veränderten Potsdamer Stadtbürgerschaft zurückzuholen. Zugleich verfolgt es das Ziel, dem für Potsdam persönlich und finanziell selbstlos tätigen Stadthistoriker fast 240 Jahre nach seinem Tod die ihm gebührende Würdigung widerfahren zu lassen.
"Investigatio Samuelis Gerlacus"realisiert sich zunächst vor allem über im Internet bzw. als E-Book veröffentlichte Beiträge.
Kurzbiografie
Samuel Gerlach (* 1711 in Potsdam; † 28. März 1786 ebenda) war Prediger, Lehrer und Schuldirektor in Potsdam sowie Verfasser historischer Schriften zur Geschichte der Stadt und somit der erste Stadtgeschichtsschreiber Potsdams. Mitunter wird er auch Samuel M. Gerlach bzw. M. Samuel Gerlach geschrieben. Es ist aber davon auszugehen, dass das M. nicht für einen weiteren Vornamen steht, sondern als Abkürzung für den Titel Magister der Philosophie, den er in Halle (Saale) erlangt hatte.
Sohn von Anton Gerlach, Ratsmann zu Potsdam, und der Schwester des Potsdamer Bürgers und Garnmeisters Johann Güldenhaupt. In erster Ehe war sie mit Tobias Wolff, Verwalter von Kartzow, verheiratet, der jedoch Anfang des 18. Jahrhunderts verstarb. (1)
Samuel Gerlach absolvierte die "Kleine Stadtschule", studierte Theologie und bezog 1726 das 1695 von August Hermann Francke gegründete Pädagogium in Halle (Saale) (heute:Franckesche Stiftungen), wo er die Magisterwürde erwarb. 1737 kehrte er nach Potsdam zurück und wurde zunächst Lehrer an der Schule neben der Nikolai-Kirche, eine Kleine Stadt- bzw. Elementarschule. Mit der Einweihung der Großen Stadtschule im Jahr 1739 wurde er dort Konrektor unter dem damaligen Rektor Georg Christian Nachtigall. Grundlage für die Anstellung Gerlachs war eine Kabinettsordre von König Friedrich Wilhelm I. vom 02.02.1738. In dieser ordnete der König den Bau einer neuen Stadtschule an und legte fest, über welche Voraussetzungen die dort tätigen Lehrer verfügen sollten.
So befahl er, Dero Kriegs- und Domainenrate Heydenreich hierdurch allergnädigst mit dem Magistrate allhier solches vorläufig bekannt zu machen, mit dem Bedeuten, ..., daß erwähnter Magistrat nebst dem Inspektor Schultze und dem Prediger Schubert die innere Einrichtung der Schule besorgen, auch keine andere als von gedachten Predigern von Halle aus verschriebene tüchtige Subjekte zu Schulkollegen angenommen werden sollen. (2)
Nach dem Fortgang Nachtigalls nach Halberstadt, wo er als Pastor tätig wurde, erhielt Gerlach im Jahr 1744 die Rektorenstelle.
Er war verheiratet mit Maria Schultze, Tochter von Christian Zacharias Schultze (1692-1755). Schultze war seit 1722 Hauptpfarrer und ab 1730 Inspektor an der von 1721 bis 1724 abgerissenen und neuerbauten lutherischen Potsdamer Stadtkirche, die den Namen Nikolaikirche erhielt. (3)
Christian Zacharias Schultze wurde 1694 in Storkow geboren und verstarb am 18. März 1755 in Potsdam. Im Wintersemester 1711 erfolgte seine Immatrikulation.an der Universität Leipzig und am 14. März 1715 die Immatrikulation an der Universität Halle, Theologiestudium. Von 1716 bis 1720 war er als Informator am Pädagogium in Halle/Saale tätig. Am 28. April 1720 erfolgte seine Ordination. 1720 Pfarrer im Kadettenkorps in Berlin. 1722 Oberpfarrer an der Nikolaikirche in Potsdam. 1730 bis 1755 Superintendent in Potsdam. (4)
1784 übergab er das Rektorenamt an seinen Nachfolger, Christian Gottfried Benjamin Seeliger, und trat in den Ruhestand. Zwei Jahre später verstarb er am 28. März 1786 in Potsdam.
Stadthistoriker
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer und Schulrektor widmete sich Samuel Gerlach mit großem Engagement der Aufarbeitung der Geschichte seiner Heimatstadt Potsdam und wurde so zum ersten, wenn auch nicht offiziell berufenen, Stadtgeschichtsschreiber.
Eine frühe Würdigung der geschichtsforschenden Tätigkeit Gerlachs findet sich in der 1754 erschienenen Publikation Nachricht von der Königlichen Residenz-Stadt Potsdamm. Berlin, in Verlag Christian Friedrich Hennings, Königl. privil. Hof-Buchdruckers. 1754.
Hennings schreibt darin:
Bey dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, dem geneigten Leser die rühmliche Bemühung des geschickten Predigers und Recktors zu Potsdamm, Herrn Gerlachs, anzupreisen. Ausser seinen Amts-Geschäften hat er sich vorgenommen, die Geschichte seiner Geburts-Stadt genau zu untersuchen, und künftig durch den Druck gemein zu machen, wovon er uns bereits drey Proben geliefert, nemlich 1) Einladungs-Schrift, in welcher eine alte Urkunde von Potsdamm erläutert wird, 2) Einladungs-Schrift, worinnen Friedrichs, des sechsten, Burggrafens zu Nürnberg, und nachmaligen Churfürstens von Brandenburg, auf Potsdamm erhaltene Rechte erläutert werden, 3) gesammleter Nachrichten von Potsdamm erstes Stück.
Diese drey Schriften sind zu Potsdamm in den Jahren 1746, 47 und 50 in Quart-Format durch den Druck bekannt gemacht worde. Letztere Schrift ist sonderlich merckwürdig, weilen zu Anfang derselbigen einige Urkunden von Potsdamm mitgetheilet werden. (5)Samuel Gerlach selbst beschreibt sich und das von ihm verfolgte Anliegen viele Jahre später wie folgt:
Ich habe mich, weil in Potsdam nicht viel zu finden ist, in den Schriften derjenigen mit Fleiß umgesehen, die von der Mark Brandenburg sowohl überhaupt, als von dieser und jener Stadt, Stifft oder Kloster insonderheit haben Nachrichten geben wollen, aber ich finde von Potsdam nur selten etwas angemerket, und in den Hystorien der benachbarten Länder kommt von Potsdam noch weniger vor, welches zur Erläuterung unserer Stadtgeschichte dienen könnte. Es hat mich zwar jemand versichern wollen, daß eine gewisse Familie in Rathenow viel interessante Nachrichten von Potsdam hätte, der Nahme aber derselben ist mir vergeßen, und der Mann, der es mir sagte, ist auch schon lange tod, daß eß auch darnach zu erkundigen gantz gewiß vergebens seyn würde. Soll denn nun aber darum, weil aus den vorigen Zeiten nicht so viele und so merkwürdige Gegebenheiten von Potsdam, als wohl z.B. von Brandenburg, Berlin und andern alten Städten in der Mark niedergeschrieben stehen, das, was noch ausfindig gemachet werden konnte, vor unsern Augen mit Fleiß vergraben bleiben? Ich meine, daß man auch das wenige nicht verachten müße, was uns noch von alten Nachrichten übrig geblieben und wenn es auch nur Kleinigkeiten wären, weil öfters auch Kleinigkeiten in manchen Fällen und für manche Leute keine Kleinigkeiten sind. Was ich davon in verschiedenen Schriften auf meine eigenen Kosten habe drucken laßen, hat hin und wieder Beyfall gefunden und das Verlangen rege gemacht von den Geschichten dieser Stadt ein mehreres zu erfahren. Man hat mich vielfältig ersuchet, so wie ich angefangen, meine Nachrichten stückweise folgen zu laßen, oder, weil die im Druck bereits erschienenen in den Händen der hiesigen Einwohner, denen sie mehrentheils in die Hände gerathen, wohl größesten Theil verlohren gegangen seyn mögen, rar geworden und schwerlich zusammen zu bringen sind, sie mit den noch zurückgebliebenen ungedruckten in eins zu ziehen und heraus zu geben. Ich habe das letztere für diejenige, welche meine Nachrichten gern beysammen haben wollen und nicht mehr bekommen können, für beßer angesehen und will ihnen also, was mir nach langem Suchen von Potsdam überhaupt bekannt geworden, unter vdem Titul: Altes und neues potsdam gern und willig mittheilen. Weil ich aber genötiget bin, auch dann und wann auf das, was ich von Potsdam bereits habe drucken lassen, zu beruffen; so will ich vorbemerkte kleine Schriften dem Titel nach vorher bekannt machen und es den Liebhabern anheimstellen, ob sie sich dieselbige merken, und, wann sie ihnen vorkommen sollten, vor ihren Untergang bewahren helfffen wolten. Es sind folgende: 1) Einladungsschrift von 1746 über eine Quedlinburgische Urkunde. 2) Einladungsschrift von 1747 über Friedrichs VI., Burggraffens zu Nürnberg, über Potsdam erhaltene Rechte. 3) Andenken der bey der Nikolai-Kirche gestandenen Prediger. 1756. 4) Andenken der Potsdamischen Schul-Collegen. 1762. 5) Eine bey Potsdam gelieferte Schlacht und gefundene Schantze. 1763. 6.7.8.) Gesammlete Nachrichten von Potsdam. Erstes, zweytes, drittes Stück von 1750.1754. 1766. Alle diese kleine Nachrichten sind hieselbst bey Bauern und Sommern in 4° gedrucket worden. (6)
Samuel Gerlach wollte, wie von ihm beschrieben, seine auf eigene Kosten in Potsdam publizierten historischen Untersuchungen 1786 unter dem Titel "Altes und neues Potsdam" veröffentlichen. Sein Tod am 28. März 1786 verhindert dies. In der Bibliothek der Königlichen Regierung zu Potsdam blieben seine Arbeiten dazu jedoch erhalten und wurden 1883 unter dem Titel "Collectaneen" durch den Verein für die Geschichte Potsdams in dessen Mitteilungen veröffentlicht.
Tod
Samuel Gerlach starb am 28. März 1786 an "Schlagfluß" (Schlaganfall) und wurde am 1. April 1786 auf dem Friedhof in Bornstedt beigesetzt. "Im Gewölbe beigesetzt", heißt es in Verbindung mit der diesbezüglichen Information. In ebendiesem Grabgewölbe fand auch seine Ehefrau Maria, geb. Schultze,ihre letzte Ruhe. Sie verstarb am 21. Juli 1802 im Alter von 74 Jahren "am Krebsschaden". Die Grabstätte der Gerlachs ist nicht mehr vorhanden. (7)
Arbeiten
Samuel Gerlach: Einladungsschrift wodurch eine alte Urkunde von Potsdam erläutert und die in dem Lyceo daselbst den 17 Februar 1746 morgens um 9 Uhr angesetzte Friedensfeyer bekannt gemachetet wird welche mit Ihrer Gegenwart zu beehren die Hochgeehrten Herrn Patronos und Ephoros vornehme Gönner und werthgeschätzte Freunde gehorsamst und ergebenst bittet M. Samuel Gerlach, Prediger und Rector, gedruckt bey der verwittweten Königl. Privilegirten Buchdr. Neumannin, o. O. u. o. J. (Potsdam, 1746) - 16 Seiten
Samuel Gerlach: Einladungsschrift über Friedrichs VI, Burggraffens zu Nürnberg, über Potsdam erhaltene Rechte, Potsdam 1747
Samuel Gerlach: Gesammlete Nachrichten von Potsdam. Erstes Stück. Wodurch zur Anhörung der Reden, welche bey der Einführung Herrn Johann Friedrich Dittmars zum Subrectorat gehalten werden sollen, die Hochansehnliche Patronos und Ephoros wie auch alle hohe und vornehme Gönner und Freunde der Schule gehorsamst einladet M. Samuel Gerlach, Prediger und Rector, Potsdam 1750. Gedruckt bey der verwittweten privilegierten Buchdruckerin Neumannin - 48 Seiten
Samuel Gerlach: Gesammlete Nachrichten von Potsdam. Zweytes Stück. Wodurch zur Anhörung einer von den Cardinalen handlenden Reden und Gespräche und zu dem anzustellenden Schul-Examen die verordnete Hochansehnliche Patronos und Ephoros der Schule wie auch andere vornehme und geehrte Gönner und Freunde auf den 3 und 4 April 1754 gehorsamst und ergebenst einladet M. Samuel Gerlach, Prediger u. Rector, Potsdam, gedruckt bey Joh. George Bauer, Königl. Preußi. privil. Buchdr. - 33, 12 Seiten
Samuel Gerlach: Andenken der bey der Nikolai-Kirche gestandenen Prediger, Potsdam 1756
Samuel Gerlach: Andenken der Potsdamschen Schul-Collegen, Potsdam 1762
Samuel Gerlach: Eine bei Potsdam gelieferte Schlacht und gefundene Schanze, als den 15. Februar 1763 der Friede zu Hubertsburg geschloßen worden und darauf den 27ten April die große Schule zu Potsdam ihr Friedens-Fest begieng zur weitern Nachforschung bekannt gemacht auch zugleich zu geneigter Anhörung der bei dieser Gelegenheit zu haltenden Reden und Gesprächen die hochansehnliche Herren Patroni und Ephorus wie auch alle übrige hochgeehrte Freunde und Gönner unsrer Schule schuldigst und gehorsamst eingeladen von M. Samuel Gerlach, Prediger und Rector, Potsdam 1763
Samuel Gerlach: Gesammlete Nachrichten von Potsdam, drittes Stück, von der vormaligen und jetzigen höchsten und hohen Herrschaft, wodurch zur Anhörung der Reden, welche bey der Einführung Herrn Christian Gottfried Benjamin Seeliger zum Conrectorat gehalten werden sollen, die Hochansehnliche Patronos und Ephorum wie auch alle hohe und vornehme Gönner und Freunde der Schule gehorsamst einladet M. Samuel Gerlach, Prediger und Rector, Potsdam, gedruckt mit Sommerschen Schriften, 1776 - 28 Seiten
Samuel Gerlach: Collectaneen. Von Gerlach. (Aus der Bibliothek der Königl. Regierung zu Potsdam.). In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Neue Folge 3 (1883), S. 33-282
Anmerkungen
(1) Programm des "Victoria-Gymnasiums", Nr. 725, 1839, S. 1
(2) Vgl. Lehmann, Hannelore: Daniel Ernst Jablonski als Inspektor des Predigerwitwenhauses in Potsdam 1693.1741. In: Mitteilungsblatt Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V., Heft 3, Berlin 2010, S. 112
(4) Louis Schneider: Eine Reise von Potsdam über Berlin nach Schönhausen. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Bd. 3 (1867), S. 442
(5) Seligo: Ein Hofnarr als Potsdamer Geschichtsschreiber. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Bd. 3 (1867), S. 419
(6) Samuel Gerlach: Collectaneen. Von Gerlach. (Aus der Bibliothek der Königl. Regierung zu Potsdam.). In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, Neue Folge 3 (1883), S. 34 f.
(7) Bethge, Al.: Der Bornstedter Friedhof. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, 5 (1872), S. 332, 343, 344