Die medizinische "Elite"
Ohne Gesundheitswesen und darin tätige Personen kommt kein System aus. Auch nicht in der Phase eines gesellschaftlichen Umbruchs. Und dennoch blieben das Gesundheitswesen der DDR, die Mediziner und das medizinische Personal nicht von dem Umbruch verschont.
Wer von den Ärzten konnte und auch wollte, hatte sich bereits vor dem Ende der DDR aus dieser verabschiedet. Die vor allem wegen ihrer Patienten und ihres medizinischen Ethos geblieben waren, bekamen es auf die eine oder andere zu spüren, dass ihre Arbeitsplätze keine Zukunft hatten, weil sie nicht dem in der Bundesrepublik Deutschlands gültigen Standards entsprachen. Ambulatorien und Polikliniken wurden als Erste unter die Lupe genommen und mussten großteils schließen. Danach kamen die örtlichen bzw. regionalen Krankenhäuser dran.
Die durch den die DDR übernehmenden Staat gewollte und offizielle Abwicklung wurde begleitet durch umfangreiche Medienkampagnen gegen das Gesundheitswesen der DDR und darin tätige Personen. Psychiatrie, Zwangsadoptionen und Entzug von Babys von ihren Eltern kurz nach der Geburt, Doping, Geburtenkontrolle ... waren nur einige Themengebiete aus der medialen Hetzjagd gegen DDR-Mediziner.
Heute wird die Abwicklung der Polikliniken als Fehler eingeschätzt. Mit der Bildung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) wird versucht, diesen Mangel zu beheben.
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